Eröffnet wurde der Abend von Landrätin Dori Tarelli (FDP), die gleich an ihrem eigenen Beispiel schilderte, dass es Mut und vielleicht auch mal den Sprung ins kalte Wasser brauche, um als Frau in der Politik Fuss zu fassen.
Danach schilderte Ständerätin Heidi Z'graggen eindrucksvoll, wie viele Hürden überwunden werden mussten, bis es auch den Frauen in Uri erlaubt war, abzustimmen und am politischen Geschehen aktiv teilzunehmen. Eine tragende Rolle übernahmen dabei vor allem Frauen aus Erstfeld, wo durch die Einflüsse aus Arbeiterfamilien aus dem Ausland ein viel selbstverständlicherer Umgang mit den politischen Rechten der Frau gepflegt und nach Uri gebracht wurde.
Was früher erkämpft werden musste, ist heute selbstverständlich, nämlich dass Frauen in Uri politische Ämter ausüben oder Einsitz in behördlichen Gremien nehmen. Jedoch ist immer noch viel Luft nach oben beim Frauenanteil etwa im Urner Landrat (25% Frauen) – und seit den letzten Wahlen vor allem im Urner Regierungsrat (0% Frauen).
An der Podiumsdiskussion, die von einer Frauendelegation des Teams von Politcast Uri moderiert wurde, nahmen Frauen aus verschiedenen Kreisen teil: Loa Wild von den Jungen Grünliberalen Uri, Landgerichtspräsidentin Agnes Planzer-Stüssi, Landratspräsidentin Sylvia Läubli (SP), Ursina Portmann (Geschäftsprüfungskommission Andermatt) und Landrätin Claudia Gisler(CVP). Sie beantworteten Fragen zu ihrem Werdegang, ihren Erfahrungen und gaben Tipps, wie Frauen den Einstieg in die Politik oder eine Amtskarriere finden können. Zum Beispiel muss es keineswegs gleich eine Kandidatur für ein politisches Amt sein, es kann auch einfach der Entscheid sein, in eine Partei einzutreten und sich dort über die Teilnahme an Mitgliederversammlungen und Parteitagen langsam mit der Politik vertraut zu machen.
Zum Abschluss des Podiums wandte sich die langjährige FDP-Politikerin Gabi Huber ans hauptsächlich weibliche Publikum. Es sei keinesfalls so, dass Frauen immer die gleiche Meinung haben, schliesslich vertreten sie auch unterschiedliche Parteien. Wichtig sei, dass man sich selbst nicht unterschätzen soll und dass man gut daran tut, sich fokussiert vorzubereiten auf Diskurse und Verhandlungen, das gebe einem selbst Sicherheit und stärkt gleichzeitig die Glaubwürdigkeit nach aussen.
Anschliessend bestand für das Publikum die Möglichkeit, sich beim Apéro Riche mit den Podiumsgästen und Rednerinnen des Abends auszutauschen.
Alles in allem war der Abend ein gelungener Anlass, der der einen oder anderen (jungen) Frau Mut gemacht hat, in eine Partei einzutreten oder vielleicht sogar für ein Amt zu kandidieren.
Du hast Interesse, in die Politik einzusteigen? Bei den Grünliberalen Uri bieten wir dir die Gelegenheit, eine noch junge Partei mitzugestalten – sei es als Aspirantin für ein politisches Amt (Landratswahlen 2024…), als Mitglied in der Partei, oder als Wahlkampfhelferin: Wir freuen uns auf dich!
