Die GLP Uri ist sich der Bedeutung der Gotthardstrecke als wichtige Verkehrsachse in der Schweiz sowie in Europa bewusst und erkennt, dass Staus und der damit verbundene Verkehr negative Auswirkungen auf die Umwelt, die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Verkehrssicherheit haben.
Die Idee einer Erweiterung auf vier Spuren im Gotthardstrassentunnel lehnt die GLP Uri strikt ab, da dieser Schritt kontraproduktiv wäre und dem Alpenschutzartikel bzw. geltendem Recht widerspricht. Eine solche Erweiterung würde lediglich zu einer weiteren Zunahme des Verkehrs und damit zu höheren Umweltbelastungen führen, anstatt eine nachhaltige Lösung für das Stauproblem zu bieten. Die Kernbotschaft und Garantie des Bundesrates und des Parlaments bei der Abstimmung über die zweite Röhre war, dass keine Kapazitätserweiterung durch den Bau erfolgen wird. Ansonsten würde wie erwähnt eine Verletzung des Alpenschutzartikels gemäss Art. 84 Abs. 3 BV vorliegen.
Ein guter Ansatz beinhaltet der Vorschlag von GLP-Nationalrätin Corina Gredig aus dem Kanton Zürich. Dieser sieht eine elektronische Vignette mit einem variablen Preis je nach Verkehrsprognose vor. Damit wäre ein sachdienliches Instrument vorhanden, um das Verkehrsaufkommen zu den Spitzenzeiten zu vermindern bzw. zu steuern. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang jedoch die Einführung von Spezialtarifen für die Gotthardanrainerkantone Uri und Tessin. Schliesslich soll mit einer solchen Tunnelmaut in erster Linie der internationale Güter- und Personenverkehr gesteuert werden und nicht der regionale Berufs- und Pendelverkehr.
Die GLP Uri setzt sich deshalb für ein umfassendes, zukunftsweisendes Staumanagement am Gotthard ein und fordert neben der erwähnten Einführung einer sachdienlichen Mautvariante die Umsetzung folgender Massnahmen als Paket:
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Förderung des öffentlichen Verkehrs: Die GLP Uri ist überzeugt, dass eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs – insbesondere auf der Nord-Süd-Achse eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Staus spielen kann. Durch den Ausbau von Bahnverbindungen und die Verbesserung des Angebots können mehr Reisende dazu bewegt werden, auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umzusteigen.
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Attraktiver Güterverkehr auf der Schiene: Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene ist ein weiterer Schritt zur Entlastung der Verkehrsinfrastruktur am Gotthard. Sinnvoll ist eine stärkere Kooperation zwischen den Kantonen und dem Bund, um den Schienengüterverkehr als attraktive Alternative zum Strassentransport zu gestalten.
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Intelligentes Verkehrsmanagement: Die GLP Uri schlägt ferner die Weiterentwicklung von intelligenten Verkehrssystemen vor, die in Echtzeit Informationen über Verkehrsdichte und -fluss liefern. Damit würden Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer über Staus informiert werden, was eine möglichst frühzeitige Routenanpassung möglich machen würde. Zudem könnten Verkehrsbehörden proaktiv Massnahmen ergreifen, um Staus zu vermeiden oder abzubauen. Dieses Konzept sollte indes nicht bloss auf die Gotthardachse beschränkt, sondern auf die gesamte Nord-Süd-Achse ausgeweitet werden.
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Sensibilisierung und Aufklärung: Eine nachhaltige Verkehrspolitik setzt auch auf die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Problematik von Staus und deren Umweltauswirkungen. Dazu gehört auch die Erörterung der voran erklärten Massnahmen gegenüber der Bevölkerung.
Die GLP Uri ist überzeugt, dass diese Massnahmen in Kombination dazu beitragen werden, das Stauproblem auf der Gotthardroute nachhaltig zu verbessern und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Lebensqualität in der Region Uri leisten. Sie wird sich auch weiterhin gegen eine Erweiterung des Gotthardstrassentunnels auf vier Spuren einsetzen und stattdessen auf nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen fokussieren, die den Anforderungen des Alpenschutzartikels entsprechen und die Umwelt sowie die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner schützen.
Zacharias Ziegler, Medienverantwortlicher GLP Uri