Samstag, 18. Mai 2024

Grünliberale wollen im Landrat Brücken bauen

Nach intensiven Gesprächen mit mehreren Parteien steht fest: Die drei frischgewählten Grünliberalen starten fraktionslos in die neue Legislatur des Urner Landrats. Als lösungsorientierte Brückenbauende streben sie im Landrat neue Allianzen an, welche im Interesse des Kantons wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele gleichermassen berücksichtigten.

Lösungen im Blick

Gemeinsam mit ihrer Jungpartei gehörte die GLP Uri am 3. März zu den strahlenden Wahlsiegerinnen. Die neugegründete Partei holte mit ihrer Botschaft «Frischer Wind für Uri» auf Anhieb drei Landratssitze. Damit sind die Grünliberalen mit Noel Baumann und Loa Wild aus Altdorf sowie mit Luzia Gisler aus Bürglen erstmals im Urner Landrat vertreten. Die angestrebte Fraktionsstärke von fünf Sitzen wurde hingegen verpasst. Nach mehreren, intensiven Gesprächen ergab sich keine gemeinsame Fraktion mit einer anderen Partei. Deshalb haben die Grünliberalen nach reiflicher Überlegung beschlossen, keiner bestehenden Fraktion beizutreten. Als eigenständige Fraktionslose können die Grünliberalen ihre Überzeugungen stärker vertreten, ohne durch Fraktionszwänge gebunden zu sein.

 

Da zum ersten Mal überhaupt keiner der Parteienblöcke über eine Mehrheit im Landrat verfügt, sieht sich die GLP in der Pflicht. Je nach Thema und eigenen Überzeugungen können die Grünliberalen im Landrat sowohl mit Mitte-Rechts, bestehend aus SVP und FDP, wie auch mit Mitte-Links, bestehend aus der CVP-Die Mitte, der SP und den Grünen, zukunftsgerichtete Allianzen schmieden. Der Beitritt zu einer Fraktion hätte dies verunmöglicht. Die Grünliberalen sind sich bewusst, dass sie aufgrund der fehlenden, klaren Mehrheitsverhältnisse vermehrt in den Fokus rücken. Dadurch wird das Profil der Grünliberalen geschärft, ihre Werte erhalten mehr Gewicht  und ihr Einfluss im Landrat wird gestärkt. Die drei grünliberalen Landratsmitglieder sehen sich in erster Linie als lösungsorientierte Brückenbauerinnen und Brückenbauer, welche frei von fraktionspolitischem Kalkül neue Allianzen schmieden wollen, die sich auf das Gemeinwohl des Kantons Uri konzentrieren.

 

Chance für Uri

Der Entscheid der GLP Uri stärkt letztlich die Urner Demokratie. Durch die fraktionslosen Grünliberalen wächst im Landrat die Meinungsvielfalt und die Übermacht bestimmter Parteien sowie Fraktionen wird ausgeglichen. Die offenen Mehrheitsverhältnisse zwingen die Landratsmitglieder aller Fraktionen möglichst häufig anwesend zu sein. Insgesamt führt das zu einer ausgewogeneren und reflektierten Debatte im Landrat sowie zu einer besseren Widerspiegelung des Wählerwillens. Diese Chance für Uri gilt es, in den kommenden vier Jahren zu ergreifen. Die fraktionslosen Grünliberalen freuen sich darauf, ihre Entscheidungen im Landrat auf Grundlage von Fakten und Argumenten treffen zu können, ohne den Druck einer Fraktion spüren zu müssen.