Der Sinn und Zweck des Referats lag aus Sicht der GLP Uri darin, ihren eigenen Mitgliedern sowie auch einem weiteren Publikum Informationen aus erster Hand über den Stand des Projekts, dessen geplanter Verwirklichung, die verwaltungsrechtlichen und politischen Abläufe sowie die Mitwirkungsmöglichkeiten von Kanton und Bevölkerung zu verschaffen. Bis anhin war das Projekt vermutlich den meisten Personen nur aus den Medien bekannt, denn es hat noch nie eine öffentliche Vorstellung stattgefunden. Das erklärte Ziel von Referat und Gespräch war es dann auch, dass sich jeder vom Projekt selbst ein Bild machen und eine eigene Meinung bilden kann. Oder wie es David Imhof, der die Moderation der Fragerunde übernahm, mit einem Zitat ausdrückte: “Lassen wir die Menschen, die denken wollen, denken. Und wenn die denkenden Menschen andere Menschen mitdenken lassen, denke ich, kommt das gut.”
Der Referent Isidor Baumann von der Isen AG stellte das Projekt sowie dessen Ziele, Idee und Entwicklung umfassend vor. Dabei betonte er vor allem, dass vonseiten des Investors eine touristische Umnutzung der jetzigen Industriebrache vorgesehen sei. Die u.a. wichtigen Ansätze seien dabei ein sanfter und geordneter Tourismus sowie eine uneingeschränkte Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit, was vor allem für die Bereiche am Seeufer gelte. Das Projekt sei nach wie vor in der Anfangsphase. Man wolle und werde die Idee jedoch unter Einbezug insbesondere der betroffenen Gemeinden Seedorf und Isenthal sowie der gesamten Bevölkerung, der Umweltorganisationen, kantonalen Behörden bis hin zur Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission vorantreiben.
In der nachfolgenden Fragerunde zeigte sich, dass das Thema für zahlreiche Urnerinnen und Urner Neugier und Interesse einerseits, aber auch Skepsis und Befürchtungen andererseits hervorruft. Namentlich kam z.B. die Wortmeldung, welche Kosten das Ganze für den Kanton haben werde. Ebenfalls wurde die Bemerkung gemacht, ob der Kanton Uri noch mehr Tourismus brauche. Isidor Baumann beantwortete sämtliche gestellten Fragen eingehend und ausführlich.
Die GLP Uri hofft, mit dieser Veranstaltung für die Anwesenden einen Mehrwert geschaffen zu haben. Gerade bei einem solchen Thema, welches das Potential hat, zu polarisieren, ist es wichtig, sich zuerst Fakten zu beschaffen, bevor man sich eine Meinung bildet oder sogar Parolen beschliesst. Das Projekt an der Isleten ist aus Sicht der GLP Uri bei weitem noch nicht genügend konkretisiert, als dass jetzt schon von einem klaren Pro oder einem klaren Contra gesprochen werden kann. Es werden sich noch zahlreiche staatliche Akteure (wie u.a. die ENHK) damit zu befassen haben. Erst wenn sich ein klares Bild ergibt, sind befürwortende als auch ablehnende Positionen legitim. Alles andere wäre Polemik.
Zacharias Ziegler, Medienverantwortlicher GLP Uri